Max Prosa
Komm an meinen Tisch
Max Prosa
Der magische Akkord (live)

„Der Garten“ heißt Max Prosas neues Album und ist ein musikalischer Ort zum Verweilen. Es treffen darin Menschen auf Engel, Esel auf Könige, der Papst auf Johnny Cash, die Göttin Nacht schluckt die Sonne, es verpassen sich ewig Wartende und es finden sich ungleiche Liebende. Mittendrin ist man als Hörer*in immer schon nach wenigen Worten, denn Prosas Wesen tragen etwas in sich, das sie universell macht. Man sitzt im großen Figurenkabinett des Selbst. Berührend ist die Begegnung mit dem „Engel auf dem Berg“, der einen ermutigt, für sich einzustehen: „Wer wenn nicht ich / steht ein für mich?“ Oder die Begegnung der zwei sich so fremden Menschen, die doch füreinander bestimmt sind in „Tee & Becher“. Auch die moderne Welt besingt Prosa in „Lob der Nase“ und stellt fest, dass wir uns in Zeiten von Deep Fakes nicht mehr auf Ohren und Augen, nur noch auf die Nase verlassen können. 

Die Musik kommt diesmal im Gewand einer Band mit Streichern daher. Max‘ langjähriger Wegbegleiter Magnus Bang Olsen hat diese spezielle Klangwelt arrangiert, ein mystischer Teppich, auf dem Stimme und Texte wirken können. Die häufig darunterliegende Wucht von Schlagzeug und Bass erinnert an Prosas Anfänge. Da tourte er mit seiner ersten Band im Schlepptau von Clueso auf dessen „An und für sich“-Tour und dann später auf eigenen Beinen durch das ganze Land. Damit hat er seitdem nie aufgehört, sagt er selbst. Trotzdem scheint eine neue Phase zu beginnen, wie auch schon das Cover suggeriert. Statt einem Foto ist ein künstlerisch gestalteter Garten zu sehen, den die Künstlerin Andrea Dilzer beigesteuert hat, mit der Prosa seit einigen Jahren zusammenarbeitet. Beim genaueren Hinsehen kann man viel entdecken, einen Tisch, eine Nase, die Engelsflügel. So wie auch Prosas Lieder immer vielschichtiger werden, je näher man ihnen kommt.